seniOrient 10. November 2022


 
Am Donnerstag, 10. November 2022, um 15:00 Uhr, zeigen wir
Das Salz der Erde
Von Wim Wenders & Juliano Ribeiro Salgado / Frankreich / 2014
 
Dauer: 110 Minuten
Sprache: Französisch/deutsch
 
Der aus Brasilien stammende Fotograf Sebastião Salgado dokumentierte in den vergangenen 40 Jahren die Spuren unserer Menschheitsgeschichte auf allen Kontinenten. Als sozialdokumentarischer Fotograf wurde er Zeuge von internationalen Konflikten, Vertreibung, Krieg, Hunger und Leid. Dies hielt er mit seinen Schwarzweissfotos in Bildreportagen und Fotobänden wie «Workers - Arbeiter. Zur Archäologie des Industriezeitalters», «Migranten» oder «Afrika» fest.
 
Der Film zeigt das Leben und die Arbeit von Sebastião Salgado aus der Perspektive von zwei Regisseuren: zum einen aus der Sicht seines Sohnes Juliano Ribeiro Salgado, der den Vater oftmals bei seinen Reisen mit der Filmkamera begleitete, zum anderen aus der Sicht des Filmemachers Wim Wenders, der selbst Fotograf ist.
 
In einer Galerie in Los Angeles entdeckte Wim Wenders 1990 erstmals ein Bild von Sebastião Salgado. Es zeigt in einer Schwarzweissaufnahme die freiwillig hart arbeitenden Goldschürfer in der brasilianischen Goldmine Serra Pelada in ihrem Arbeitsalltag, in deren Mitte ein Arbeiter zum Ausruhen an einem Pfahl lehnt. Begeistert von der Fotografie erwarb er dieses Bild und das Porträt einer blinden Tuareg-Frau in traditioneller Kleidung. Seitdem hängen diese beiden Bilder von Salgado über Wenders Schreibtisch.
 
Für den Film wurde die Technik der «Teleprompter-Dunkelkammer» entwickelt: Sebastião Salgado sitzt vor einem Bildschirm mit seinen Fotografien, die Kamera steht hinter einem halbdurchlässigen Spiegel direkt dahinter und filmt ihn sozusagen durch seine Fotografien hindurch. Dadurch schaut Salgado gleichzeitig auf seine Fotografien und blickt den Zuschauer direkt an. Ihm zuzusehen und zuzuhören, während er gleichzeitig sein Werk kommentiert, schafft eine für den Zuschauer sehr intime Situation und Atmosphäre.
 
Wer über vierzig Jahre alt ist, macht eine Reise durch die eigene Lebensgeschichte, weil Salgado die Zeit dermassen intensiv dokumentierte. Wer jünger ist, hat in diesem Film die einzigartige Chance, dieser Zeit mit den Augen eines Fotografen zu begegnen.

 
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