Senioren-Arena vom 19. Januar 2023 zum Thema Sturzprävention

Gut besuchte Senioren-Arena des SRRB, des Seniorenrates Region Baden
 
Gegen 70 Besucher liessen sich am 19. Januar 2023 an der vom Seniorenrat Region Baden, SRRB, über das Thema Sturzprävention durchgeführten Senioren-Arena informieren. Frau Dagmar Philipp, welche früher als Physiotherapeutin u.a. auch im Kantonsspital Baden tätig war, heute jedoch mit «VitalZuhause» selbständig ist und ihre therapeutischen Dienste den Kunden zuhause anbietet, verstand es in einem praxisbezogenen Referat mit gezielt eingestreuten Übungen die Besucher über das Thema Sturzprävention in ihren Bann zu ziehen. Einleitend zitierte sie Albert Einstein mit dem Zitat «Das Leben ist wie Fahrradfahren. Um die Balance zu behalten, muss man in Bewegung bleiben». Damit traf sie den Nagel auf den Kopf, was sie anschaulich anhand einer Grafik aufzeigte. In drei Kurven zeigte sie bildlich auf, was es bedeutet, inaktiv, mässig aktiv oder sportlich aktiv zu sein. Je nachdem beginnt der «Bewegungsabstieg» bereits mit 60, 70 oder 80 Jahren. Sie machte aber den Zuhörern Mut, da sich diese Kurve selbst in fortgeschrittenem Alter verbessern lässt. Es ist also nie zu spät. Aufgrund von Analysen zeigte sie auf, dass mehr als die Hälfte der Nichtberufsunfälle zuhause oder in der Freizeit passieren und die Zahl der Stürze bei der Generation 60+ relativ hoch ist, und die Hälfte dieser Unfälle im privaten Wohnbereich stattfinden. Wider Erwarten liegen die Stürze auf gleicher Ebene bei 71 %, jene auf Treppen bei 15 % und Stürze aus der Höhe (Leitern) bei 12 %. Die Ursachen bei den personenbezogenen Risikofaktoren liegen u. a. bei Nebenwirkungen von Medikamenten und Alkohol, falscher Anwendung von Hilfsmitteln (Gehhilfen, Leitern etc.), dem persönlichen Risikoverhalten, dem Gesundheitszustand allgemein, bei psychischen Erkrankungen, bei fehlender sozialer Interaktion (erstaunlich!) und schliesslich auch bei altersbedingtem Abbau (Muskulatur, Gedächtnis, Wahrnehmung). Frau Philipp zeigt dann mit 4 Erfolgsfaktoren auf, was es für ein sturzpräventives Training braucht:
1. Inhalt: Kraft, Kognition und Bewahren des Gleichgewichtes
2. Häufigkeit und Dauer: Regelmässiges Training, mind. 3 x die Woche, 30 Minuten
3. Progression und Intensität: Schwierigkeitsgrad und Intensität erhöhen, sich fordern
4. Spass und Erfolg haben: Freude am Training, Fortschritte sichtbar machen und erleben
 
Ein solches Training verbessert die Kraft und das Gleichgewicht und vermag somit Stürze zu verhindern. Damit wird die Lebensqualität und die Autonomie im Alter sichtlich erhöht. Mit einer wiederum sinnvoll eingebetteten Übung konnten dann die Besucher mit einem persönlichen Krafttest anhand einer Vergleichstabelle sehen, wo sie in etwa stehen. Im letzten Teil ihres Referates ging Frau Philipp dann auch noch auf das Thema Wohnraum sicher gestalten ein. Sie zeigte auf, wie Stolperfallen vermieden, Sturzgefahren verringert, Beleuchtungen optimiert und Festhaltemöglichkeiten optimal angebracht werden können. Dies alles, um Stürze im Wohnbereich vermeiden zu können. Sie verweist dann auch als Botschafterin von «sichergehen» auf die entsprechende Homepage unter www.sichergehen.ch. Hier können sich alle über Kursangebote, Trainings, Fachpersonen und weitergehende Literatur informieren. Mit einem weiteren Zitat von Joachim Ringelnatz «Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht!» schliesst sie den äusserst informativen Vortrag. Dieser wird ihr mit einem kräftigen Applaus verdankt. Für den SRRB als Veranstalter dieser Senioren-Arena war die hohe Teilnehmerzahl sehr erfreulich, insbesondere auch deshalb, weil doch einige Nichtmitglieder unter den Teilnehmern waren, die sich nun vielleicht entschliessen können, die Bemühungen des SRRB mit einer Mitgliedschaft zu unterstützen.
 
Für den SRRB
Lukas Voegele, Vorstandmitglied
 

 

 
Dieser Vortrag wurde durchgeführt mit der Unterstützung von «gsund und zwäg im aargau» sowie Gesundheitsförderung Schweiz.
 
 
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